Hamsi – gebratene Sardellen wie am Bosporus

Als ich 2007 zum ersten Mal Istanbul besuchte, hat mich meine türkische Reisebegleitung gleich am ersten Tag zur berühmten Galata-Brücke geführt. Oben auf der Brücke tobt der Verkehr, am Geländer lehnt ein Angler neben dem anderen, die Leine in das aufgewühlte Gewässer gesenkt. Was da aus dem Wasser des Goldenen Horns gezogen wird, landet am Abend auf dem Tisch. Dass das Wasser an dieser Stelle komplett verschmutzt ist, die Angler stört es nicht.
Auf der unteren Etage der Brücke liegen viele Restaurants, die einen wunderbaren Blick bieten, sich diesen jedoch auch gut bezahlen lassen. Hier werden in erster Linie Touristen verköstigt.
Wir ließen die Brückenrestaurants links liegen, um an einem kleinen, provisorischen Grillstand direkt am Quai die köstlichen Hamsi zu essen.
Auf den typischen niedrigen Flechthockern an winzigen Tischchen sitzend, einen turmhoch beladenen Teller mit knusprig gebratenen Fischchen und eine Schale Salat vor uns, haben wir die Ankunft in der Metropole gefeiert.

Zum Glück gibt es Hamsi auch in Deutschland. Im Sommer bereite ich dieses einfache und unkomplizierte Gericht besonders gerne zu.
Ich kaufe meine Hamsi immer beim türkischen Fischhändler meines Vertrauens in der Adalbertstrasse in Kreuzberg. Die winzigen Schwarzmeersardellen glänzen blaumetallisch und duften wunderbar nach frischem Meerwasser. Mein Fischhändler ist sogar so freundlich, die Flossentierchen gleich noch auszunehmen. Das erspart mir viel Arbeit.

Für vier Personen, die authentische gebratene Hamsi essen möchten, braucht man:

1,5 kg frische Sardellen
Maismehl
Salz und Pfeffer
Chili gemahlen
Zitrone

Die ausgenommenen Hamsi werden mit etwas Zitronensaft beträufelt, gut gesalzen und gepfeffert.
Das Maismehl wird mit etwas Chilipulver gewürzt. Man kann es auch noch etwas salzen und Pfeffern.
Die Hamsi werden rundum in dem gewürzten Maismehl gewendet, bis sie überall paniert sind.
In einer guten Pfanne erhitzt man eine anständige Menge Öl und brät die Hamsi portionsweise zunächst von einer Seite knusprig braun, wendet dann und brät die andere Seite.
Es ist zu empfehlen, im Backofen bei geringer Temperatur eine Schale warm zu halten, in die man die fertig gebratenen Hamsi auf etwas Küchenpapier gibt.

Die Fischchen werden mit den Händen gegessen und – ja – man kann alles essen: Gräten, Flossen und Schwänzchen.
Dazu passt wunderbar ein Salat aus Gurke, Tomate, Petersilie und Minze, frisches Fladenbrot und natürlich Zitronenspalten zum Beträufeln der Hamsi.
Als Getränk eignen sich Bier, Ayran oder die türkische “Löwenmilch” – Rakι.

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